Temperatur
Das Jahr lag mit einer Durchschnittstemperatur von 11,2 °C erheblich über dem Schnitt (normal 9,7 °C). Das Temperaturmaximum von 34,7 °C wurde am 13.8. um 16 Uhr erreicht, die Minimaltemperatur betrug -8,6 °C am 11.1. um 6 Uhr 25. Das Jahr wies 10 Eistage, 46 Frosttage, 20 heiße Tage und 68 Sommertage auf. Die längste Dauerfrostperiode reichte vom 7.1. bis 14.1. (6 Tage und 23 Stunden)
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Niederschlag
Der Gesamtniederschlag von 790,2 Litern liegt über dem Schnitt von 779,7 Litern. Die Zahl von 199 Niederschlagstagen liegt erheblich über dem Schnitt (normal 176). Der höchste Tagesniederschlag mit 46,8 Litern fiel am 2.9., der höchste Niederschlag pro Stunde ebenfalls am 2.9. mit 38,6 Litern. An fünf Tagen fielen mehr als 20 Liter Niederschlag. Die längste Trockenperiode reichte vom 25.4. bis 5.5. (10 Tage und 25 Minuten).
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Luftdruck
Das Luftdruckmaximum von 1037,8 hPa wurde am 27.1. um 10 Uhr 30 erreicht, das Minimum betrug 983,6 hPa am 27.3. um 13 Uhr 15. Die maximale Luftdruckänderung am Tag betrug 22,5 hPa am 22.11., die maximale Änderung pro Stunde 3,4 hPa am 16.7.
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Auffälligkeiten
Die hier genannten Werte beziehen sich auf die letzte Klimaperiode (1991 bis 2020), wobei mir Daten seit 1983 vorliegen
Der Februar wies die höchste Durchschnittstemperatur seit meinem Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1983 auf. Der März wies keinen einzigen Frosttag auf, ein Rekord der letzten 30 Jahre. Außerdem war er nach 1994 der wärmste März der letzten 30 Jahre. Der April wies bereits in der ersten Monatshälfte eine Temperatur von 27,8 Grad auf. Der September wies mit 156,6 l/m² den höchsten Monatsniederschlag seit dem Jahr 2000 auf. Nur in zwei Oktobermonaten seit 1983 wurden 19 Nebeltage erreicht.
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Gesamteindruck:
Der Januar war zu warm und erheblich zu trocken bei einer sehr hohen Zahl von Sonnenstunden. Der Februar erzielte einen Temperaturrekord, wies einen Niederschlagsüberschuss auf und lieferte zu wenig Sonnenschein. Der März zeigte sich sehr wechselhaft, war dennoch ein viel zu warmer Monat bei hohem Niederschlagsmangel und zu wenig Sonnenschein. Der April war wechselhaft wie schon lange nicht mehr und bescherte sommerliche und winterliche Temperaturen im Wechsel. Der Mai war sehr wechselhaft, aber erneut zu warm bei einem Niederschlagsüberschuss und zu wenig Sonnenschein. Der Juni war deutlich zu warm, wies einen Überschuss beim Niederschlag und ein großes Defizit beim Sonnenschein auf. Der Juli war zu warm, zu niederschlagsarm und wies ein Defizit bei den Sonnenstunden auf. Der August war sehr heiß, wies einen leichten Niederschlagsmangel auf und einen geringen Überschuss bei den Sonnenstunden. Der September war zu warm und deutlich zu niederschlagsreich bei einem Mangel an Sonnenstunden. Der Oktober war deutlich zu warm und wies sehr viele Niederschlags- und Nebeltage auf. Der November war nebelreich und dadurch sonnenscheinarm bei geringer Niederschlagsneigung. Der Dezember war auf Grund zahlreicher Tage mit Nebel ein unerfreulicher Monat, zumal Schnee und Sonnenschein großenteils Fehlanzeige waren.
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Winterbilanz (Dezember/Januar/Februar)
- mit 176 l/m² lag der Niederschlag dieses Winters etwas über dem Schnitt (normal 167 l/m²), da Dezember und Februar über dem Schnitt lagen.
- die Durchschnittstemperatur der Wintermonate lag mit +3,8 °C erheblich über dem Schnitt (zum Vergleich: normal 0,9 °C, kältester Winter -1,6 °C, wärmster Winter +3,5 °C). Es war der wärmste Winter der Referenzperiode 1991 – 2020, denn er übertraf den bisherigen Maximalwert deutlich)
Dies war vor allem auf den Februar zurückzuführen, der mit seinem Schnitt von 7 Grad einen Rekord lieferte.
- auch manche Kenntage unterstreichen den sehr milden Winter: nur 10 Eistage (normal 21) und lediglich 36 Frosttage (normal 60)
- 32 stürmische Tage (normal 18)
- mit 179 Stunden Sonnenschein lagen wir über dem Schnitt (normal 163 Stunden), zurückzuführen auf den sehr sonnigen Januar
- ansonsten ist zu erwähnen:
Fazit: Es war der wärmste Winter der Referenzperiode, mit einem leichten Niederschlagsüberschuss, einem geringfügigen Mehr bei den Sonnenstunden und hohen Windgeschwindigkeiten.
Frühjahrsbilanz (März/April/Mai)
- es war mit 181,0 l/m² ein normal feuchtes Frühjahr (normal 184 l/m² ), verursacht durch massiven Niederschlag im Mai
- mit 11,2 °C lag dieses Frühjahr deutlich über dem Schnitt (normal 9,9°C, kältestes Frühjahr 7,8°C, wärmstes Frühjahr 11,3°C), verursacht durch den viel zu warmen März und das Ausbleiben von Frosttagen
- 32 „warme Tage“ (normal 24), 7 Sommertage (normal 6), kein heißer Tag (normal keiner) und kein Frosttag (normal 16)
- 25 stürmische Tage (normal 16)
- der Sonnenschein des Frühjahrs war äußerst dürftig. Mit einer Sonnenscheindauer von 427 Stunden wurde das übliche Maß (485 Stunden) ganz erheblich verfehlt
Fazit: Das Frühjahr überraschte mit einem hohen Temperaturschnitt, es war ausreichend nass und wies zu wenig Sonnenschein auf.
Sommerbilanz (Juni/Juli/August)
- mit 231 l/m² lag der Niederschlag etwas unter dem Schnitt (normal 254 l/m²). Ursache war der extrem niederschlagsarme Juli
Die Zahl der Niederschlagstage lag mit 48 über dem Schnitt (normal 44)
- die Durchschnittstemperatur der Sommermonate lag mit 19,8 °C ganz erheblich über dem Schnitt, da alle drei Sommermonate über dem Schnitt lagen (zum Vergleich: normal 18,7 °C, kältester Sommer 17,3 °C, wärmster Sommer 21,6 °C)
- 82 „warme Tage“ (normal 76), 55 Sommertage (normal 44), 18 heiße Tage (normal 13), 597 Sonnenstunden (normal 656 Stunden)
- 18 stürmische Tage (normal 11)
- nur 7 Gewitter (normal 12)
Fazit:
Da alle drei Sommermonate zu warm waren, ergab sich ein höchst warmer Sommer. Von der sog. Wärmesumme her seit dem Jahr 2000 steht er auf Platz 5. Nach wie vor unerreicht ist die Wärmesumme des Supersommers von 2003
Zusätzlich war es ein etwas zu trockener Sommer auf Grund des niederschlagsarmen Monats Juli. Das konnte auch der niederschlagsreiche Juni nicht ändern. Die Zahl an Sonnenstunden war mit 597 niedriger als die üblichen 656 Stunden.
Herbstbilanz (September/Oktober/November)
- mit 241,2 l/m² lagen wir beim Niederschlag markant über dem Schnitt (normal 174 l/m²) auf Grund des extrem regenreichen September
- die Durchschnittstemperatur der Herbstmonate lag mit 10,4 °C erheblich über dem Schnitt, da alle drei Herbstmonate deutlich zu warm waren (zum Vergleich: normal 9,4 °C, kältester Herbst 7,5 °C, wärmster Herbst 11,1 °C)
- 19 warme Tage (normal 15), 6 Sommertage (normal 3) sowie 25 kalte Tage (normal 29) und lediglich 6 Frosttage (normal 11)
- 15 stürmische Tage (normal 7)
- nur 259 Sonnenstunden (normal 329 Stunden), da Oktober und November extrem sonnenarm waren
Fazit: Der Herbst war eher unerfreulich, wies einen merklichen Niederschlagsüberschuss auf und hatte ein erhebliches Defizit beim Sonnenschein
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Gesamtbilanz
Das Jahr wies seit langer Zeit eine etwas zu hohe Niederschlagsmenge auf, wobei die Werte sehr unterschiedlich verteilt waren
- vier niederschlagsreichen Monaten (davon der September extrem) standen acht niederschlagsarme Monate (davon der März extrem) gegenüber
Besonders zu erwähnen ist der Monat September, der 173% mehr Niederschlag erbrachte.
Die Temperatur lag dieses Jahr mit einem Schnitt von 11,2 Grad (normal 9,7 Grad) über dem Schnitt, da alle 12 Monate zu warm waren, insbesondere der August.
Ein Extrem des Jahres soll erwähnt werde
- der September war mit einer Niederschlagsmenge von 156,6 l/m² einer der niederschlagsreichsten September-Monate
Was lässt sich über das Gesamtjahr aussagen?
- es lag mit 199 Niederschlagstagen (normal 176) über dem Schnitt und auch der der Gesamtniederschlag war etwas über dem Schnitt
- die Zahl der Sommertage lag mit 68 über dem Schnitt (normal 56), die Zahl der heißen Tage (Tropentage) war mit 20 ebenfalls deutlich zu hoch (normal 13)
- mit mit dem Sonnenschein konnte man für Januar und August sehr zufrieden sein, in allen anderen Monaten war ein Defizit zu verzeichnen.
Das Jahr war heuer mit einem Schnitt von 11,2 Grad zusammen mit 2023 das wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn
- 107 kalte Tage (normal 132), 46 Frosttage (normal 86) und lediglich 9 Eistage (normal 23)
- die Zahl der Tage mit Windgeschwindigkeiten über 30 km/h war mit 79 wesentlich höher als normal (53)
Fazit:
Das Jahr war nicht nur das wärmste Jahr der Referenzperiode seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, sondern wies zur Abwechslung auch einen geringen Überschuss an Niederschlag auf, die Bilanz der Sonnenstunden war etwas dürftig.
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